Heute, am 10. Oktober, ist der Welttag der Obdachlosen. Ein besonderer Tag, an dem wir uns für die schutzbedürftigen Obdachlosen einsetzen. Lyn Brandon-Podd ist Direktorin von Sheltersuit South Africa. Sie spricht über verschiedene Initiativen, die zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit in ihrem Land ins Leben gerufen wurden.
Obdachlosigkeit ist ein großes Problem in Südafrika. Nach Angaben von Unicef leben mehr als 45 % der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Bei Kindern liegt dieser Prozentsatz sogar bei 63 %. Viele Menschen müssen mit 1 Dollar pro Tag über die Runden kommen. "Deshalb helfe ich Kleinunternehmern, die knapp über dem Existenzminimum leben, mit einer speziellen Geschäftsausbildung. Denn wer erfolgreich ist, kann seine Familie ernähren und zur Entwicklung seiner Gemeinde beitragen."
Wo haben Sie letzte Nacht geschlafen?
"Eines Tages fiel mir der Anblick von bettelnden Menschen auf. Jemand hielt ein Pappschild mit der Aufschrift "Ich will nicht stehlen. Helft mir!" Lyn versuchte sich vorzustellen, wie es sein muss, sich Tag für Tag auf diese Weise sein Essen zusammenzukratzen. Was macht ein solches Leben mit der Psyche eines Menschen? Daraufhin beschloss sie, Plakate mit positiven Botschaften wie "Der Himmel ist blau, die Rosen sind rot, ich bin blau, ich habe kein Bett" anzufertigen. Sie wollte zusammen mit den Obdachlosen auf die Straße gehen, um auf deren schlimme Situation aufmerksam zu machen.
"Als es darauf ankam, habe ich mich nicht getraut. Schließlich habe ich die Tafeln einem Freund gegeben, der mit Obdachlosen arbeitet." Lyn freut sich, dass die Sheltersuit Foundation mit dem Slogan "Where did you sleep last night." die Sheltersuit Foundation positiv auf die Notlage von bedürftigen Obdachlosen in aller Welt aufmerksam macht. "Es ist, als hätte ich damals in eine Kristallkugel geschaut. Bei Sheltersuit habe ich die Möglichkeit, mich für die Obdachlosen einzusetzen. Klar, dass ich jetzt aktiv werde! Dieses Zögern habe ich schon lange abgelegt."
Inkathalo-Gespräche
Deshalb berät sie sich auch mit der Regierung, genauer gesagt mit dem Ministerium für soziale Entwicklung. Sie ruft alle dazu auf, sich der Sheltersuit-Bewegung anzuschließen. Sie können auf viele Arten helfen. Wer die finanziellen Mittel hat, kann natürlich ein regelmäßiger Spender werden. Eine andere Möglichkeit ist, selbst eine Spendenaktion zu organisieren.
"Nehmen Sie als Beispiel die Inkathalo Conversations in Südafrika. Eine wunderbare Initiative, die auf das enorme Obdachlosenproblem in Kapstadt aufmerksam macht". Das Wort "Inkathalo" stammt aus der Xhosa-Sprache und bedeutet, dass man jemandem, der weint, große Anteilnahme entgegenbringt. Das Wort regt zum Handeln an, weil man vom Leid eines anderen berührt ist. "Genau so bitten wir Sie, am 10.10. aktiv zu werden. Solidarität mit schutzbedürftigen Obdachlosen zu zeigen".
"Fokus" des Jugendprojekts des Instituts der Salesianer
Lyn erzählt, dass sie kürzlich ein besonderes Treffen mit Abraham hatte. Sein Spitzname ist Focus. Er war jahrelang obdachlos, aber mit der Hilfe anderer hat er sein Leben zum Besseren gewendet. Heute arbeitet Focus im Jugendprojekt des Salesians Institute. Dort hilft er Straßenkindern im Alter von 16 Jahren und älter, ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Abraham sagt immer "Stay Focused" zu seinen Schülern. Diesem Ausruf verdankt er seinen Spitznamen. SIYP ist Teil der Salesianischen Mission. "Das ist eine Organisation, die sich weiter dafür einsetzt, den Analphabetismus zu verringern und die mathematischen Fähigkeiten der Ärmsten zu verbessern."
Bleiben Sie am Rande oder werden auch Sie aktiv?
