Am 21. August reisten wir nach Münster, um gemeinsam mit der Johanniter Hilfsgemeinschaft Münsterland Shelterbags zu bringen und am Treffpunkt An der Clemenskirche zu verteilen. Dieser Ort, getragen von den Alexianern, ist für viele Menschen in Not ein wichtiger Anker in der Stadt. Täglich finden hier rund 60 Gäste nicht nur eine Mahlzeit, sondern auch Ruhe, Gemeinschaft und das Gefühl, dass sie gesehen werden. Mit der Unterstützung von 30 Ehrenamtlichen, vier festen Mitarbeitenden und den Schwestern des Ordens wird hier Tag für Tag daran gearbeitet, jedem Menschen Würde zu schenken.

Obdachlosigkeit in Münster: Zahlen und Geschichten

Die offiziellen Angaben sprechen von 2.097 bis 3.000 Menschen ohne eigenes Zuhause. Im Sommer schlafen schätzungsweise 150 Menschen draußen, im Winter etwa 80. Hinter diesen Zahlen stehen persönliche Geschichten von Menschen, die auf der Straße ums Überleben kämpfen. Die Arbeitsgruppe Systemsprenger berichtet von 30 bis 40 Menschen, die dauerhaft in der Innenstadt leben – eine Einschätzung, die die Johanniter täglich bestätigen. Lokale Helferinnen und Helfer erleben, dass die Stadt die tatsächliche Zahl oft kleiner darstellt, während sie selbst die Not Tag für Tag in ihrer ganzen Dimension sehen. Demgegenüber steht ein starkes Signal: die Solidarität der Zivilgesellschaft. Freiwillige und Organisationen zeigen, dass niemand seinem Schicksal überlassen bleiben darf.

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Zusammenarbeit, die Leben verändert

In Münster arbeiten verschiedene Organisationen Seite an Seite, um Unterstützung zu leisten. Die Johanniter ziehen jeden Abend mit ihrer Suppenküche und ihrem Bus los, um warme Mahlzeiten zu verteilen. Die Malteser leisten medizinische Hilfe für diejenigen, die sie dringend brauchen. Der Arbeiter-Samariter-Bund fährt mit einem mobilen Rettungswagen und einem digitalen Bus durch die Stadt, damit auch die Verletzlichsten erreicht werden. Und die Alexianer empfangen ihre Gäste nicht nur mit Frühstück und Mittagessen, sondern auch mit seelsorgerischer Begleitung, Gottesdiensten und gemeinschaftlichen Momenten – von Erntedankfeiern bis zum Nikolausfest.

Diese gemeinsame Arbeit bildet ein Auffangnetz. Sie reicht oft nicht aus, um die strukturellen Probleme von Obdachlosigkeit zu lösen, doch sie vermittelt eine klare Botschaft: Du bist nicht vergessen.

 

Sheltersuits als Schutz und Hoffnung

Während der Verteilung wurde deutlich, welchen Unterschied ein Sheltersuit machen kann. Die Anzüge sind 100 % wind- und wasserdicht und wurden entwickelt, um auch unter härtesten Bedingungen Schutz zu bieten. Freiwillige betonten, wie wichtig die Haltbarkeit des Materials ist, da die Anzüge stark beansprucht werden. Kleine praktische Details, wie dunkle Kragen, die weniger schnell verschmutzen, machen im Alltag einen großen Unterschied.

Vor allem aber geht es darum, was ein Sheltersuit bedeutet: Wärme, Schutz und die Gewissheit, nicht ungeschützt in der Kälte schlafen zu müssen.

 Mit einem Sheltersuit verhindern wir, dass jemand in der Nacht erfriert. Er gibt Menschen auf der Straße die Möglichkeit, trocken und warm zu schlafen etwas, das für alle selbstverständlich sein sollte.

-  Sebastian Schauff, Johanniter Hilfsgemeinschaft Münsterland  -

Für den kommenden Winter werden in Münster 40 Sheltersuits benötigt. Diese können nur durch Spenden finanziert werden.

Wirkung über die Straße hinaus

Jeder Sheltersuit wird in unserer sozialen Werkstatt in Enschede hergestellt. Für 300 € pro Stück schenken wir nicht nur Wärme und Schutz für Menschen in akuter Obdachlosigkeit, sondern schaffen auch Arbeitsplätze für Menschen mit Abstand zum Arbeitsmarkt. Darüber hinaus nutzen wir upgecycelte Materialien, sodass jedes Stück auch zu einer nachhaltigeren Welt beiträgt.

Die Verteilung in Münster hat uns erneut gezeigt, dass die Grenze zwischen Kälte und Wärme, zwischen Hoffnungslosigkeit und Würde manchmal in einem einzigen Sheltersuit liegt. Dank des Einsatzes von Freiwilligen und der Kraft der Zusammenarbeit erhält ein Mensch, der sonst ungeschützt auf der Straße schlafen müsste, die Möglichkeit, die Nacht trocken und warm zu überstehen.

Helfen Sie mit. Unterstützen Sie die Johanniter Hilfsgemeinschaft Münsterland mit einem Beitrag für die Anschaffung der 40 Sheltersuits, die in diesem Winter gebraucht werden. Jede Spende verändert ein Leben.

 

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