In Den Haag schlafen schätzungsweise 7.100 Menschen ohne Dach über dem Kopf – und das sind nur die offiziell gezählten. In Wirklichkeit sind es wahrscheinlich noch viel mehr. Gestern Abend waren wir mit Veldwerk Haaglanden auf Straßentour unterwegs. Wir sahen, was Kälte, Regen und Hoffnungslosigkeit mit Menschen machen. Aber wir sahen auch, was Wärme bewirken kann – im wörtlichen und im übertragenen Sinn.

Gemeinsam auf der Straße

Zweimal pro Woche fährt Veldwerk Haaglanden mit einem Bus durch Den Haag. Keine groß angelegten Verteilungen, sondern persönliche Begegnungen. Freiwillige bringen Essen, Getränke, trockene Kleidung, Schlafsäcke und Shelterbags. Sie hören Geschichten, die oft lange niemand mehr hören wollte.

 Wenn wir mit unserem Bus auf die Straße gehen, sind wir das Licht in ihrem Abend.

- Diederik,  Freiwilliger bei Veldwerk Haaglanden -

Doch Veldwerk Haaglanden bietet mehr als nur praktische Hilfe. Das Team ist oft ein erster Schritt auf dem Weg zur Stabilität. Sie helfen Menschen, wieder Kontakt mit der Gemeinde oder anderen Organisationen aufzunehmen, und bieten – wenn möglich – Unterkunft in Kombination mit Arbeit. Manchmal ist es dafür noch zu früh, dann geht es erst einmal um eine Pause: einen sicheren Moment der Ruhe, um herauszufinden, welche Möglichkeiten es gibt. Freiwillige begleiten Menschen auch zu Terminen, weil sie wissen, dass diese ganz anders verlaufen, wenn man nicht allein hingehen muss. Gerade dieser persönliche Kontakt macht den Unterschied. Menschen, die monatelang übersehen wurden, bekommen wieder Raum, einfach Mensch zu sein.

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Der Unterschied zwischen Wachliegen und Schlafen

Viele Menschen, die auf der Straße leben, haben seit Tagen nicht geschlafen. Ein Shelterbag ist dann kein Luxus, sondern ein Lebensretter. Wind- und wasserdicht, mit eingebauter Matte und Platz, um Tasche oder Schuhe sicher aufzubewahren. Ein kleines Stück Schutz vor der Kälte, die mit jeder Stunde schneidender wird.
Ein Shelterbag spendet nicht nur Wärme, sondern auch etwas, das schwerer zu messen ist: Würde.

 Durch einen Shelterbag können sie wenigstens eine normale Nacht verbringen, sie sind unglaublich dankbar dafür. 

- Diederik,  Freiwilliger bei Veldwerk Haaglanden -
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Empfänger eines Shelterbags in Den Haag

Hoffnung in einem Shelterbag

Während unserer Runde treffen wir Mattheus, einen Mann polnischer Herkunft. Seit Jahren lebt er auf der Straße in den Niederlanden. Er ist suchtkrank, aber immer freundlich, dankbar und froh, die Freiwilligen von Veldwerk Haaglanden zu sehen. Jede Woche besuchen sie ihn – mit Essen, trockener Kleidung und manchmal einfach nur einem Gespräch. An diesem Abend konnten wir ihm einen Shelterbag überreichen. Seine Augen leuchteten auf, und er umarmte unsere Kollegin von Sheltersuit fest – ein stilles Zeichen, wie viel das für ihn bedeutete.

Thank you so much, this gives me hope.

-  Mattheus, ein Mann ohne Dach über dem Kopf in Den Haag  -

Es ist schwer, bei so einem Moment unberührt zu bleiben. Ein einziger Shelterbag kann das Leben eines Menschen verändern – oder ihm wenigstens den Mut geben, weiterzumachen.

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Ein Empfänger eines Shelterbags mit einer Kollegin von Sheltersuit

Das Leben auf der Straße wird immer härter

Für viele Menschen ohne Obdach gibt es schlicht keinen Platz in den Unterkünften. Ohne Papiere dürfen sie oft erst hinein, wenn es friert – dann, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Bis dahin schlafen sie in nassen Zelten oder unter Brücken, erschöpft, krank und manchmal ohne etwas zu essen. Alkohol oder Drogen werden dann ein Mittel, um warm zu bleiben und die Nacht zu überstehen. Doch was sie wirklich brauchen, ist Schutz, Ruhe und ein Zeichen, dass jemand sich um sie kümmert.

Hilfe wird in Den Haag dringend gebraucht

Die Temperaturen sinken, aber die Not steigt. Jeden Tag schlafen Menschen wie Mattheus draußen – ohne Schutz, ohne Wärme, ohne Aussicht auf Besserung. Veldwerk Haaglanden geht weiterhin auf die Straße, aber sie schaffen es nicht allein.

Mit deiner Unterstützung können wir gemeinsam mehr Shelterbags herstellen und an diejenigen verteilen, die sie am dringendsten brauchen.

Spende noch heute, damit weniger Menschen in Den Haag die Nacht ohne Schutz im Freien verbringen müssen.

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