In Breda ist De Herberg als ein Ort bekannt, an dem jeder willkommen ist. Ein warmes Tageszentrum für Menschen ohne eigenen Rückzugsort und zugleich ein sicherer Wohnort für zwölf obdachlose Jugendliche im Alter von 18 bis 27 Jahren. Während unseres Besuchs spüren wir sofort, warum dieser Ort so besonders ist: De Herberg strahlt Ruhe, Menschlichkeit und Verbundenheit aus – in allem, was dort geschieht. Das ist nicht zuletzt Verdienst der Leiterin Hanneke van Herwijnen, die uns mit offenen Armen empfängt und herumführt.

Eintreten an einen Ort, der sich wirklich wie Zuhause anfühlt

Vom ersten Moment an fällt eines sofort auf: De Herberg fühlt sich wirklich wie ein Zuhause an. Keine Einrichtung, keine kalte Notunterkunft, sondern ein Ort mit Zimmern, Schränken, Waschmaschinen, einer Küche und einem Garten, in dem Menschen einander begegnen.

Leiterin Hanneke van Herwijnen zeigt uns die Schlafzimmer, die Badezimmer, die die Jugendlichen selbst sauber halten, und den Raum, in dem sie ihre Wäsche waschen.

„Hier können sie wirklich ein Stück zuhause sein“, sagt Hanneke. „Sie können im Garten arbeiten, gemeinsam kochen, einfach mal zur Ruhe kommen. Am vorherigen Standort war all das nicht möglich.“

Die Atmosphäre ist wohnlich: warm, lebendig und ehrlich. Ein Ort, an dem Menschen sein dürfen, wie sie sind – ohne Urteil, ohne Druck.

De Herberg als Tagesaufenthalt: Jeder ist willkommen

Neben den Wohnplätzen für Jugendliche ist De Herberg auch ein Tageszentrum, in dem obdachlose Menschen täglich vorbeikommen können – für Kaffee, eine Mahlzeit, eine warme Dusche, ein Gespräch oder einfach einen Moment im Warmen.

Der Tagesaufenthalt ist fünf Tage die Woche geöffnet. An den großen Tischen im Wohnzimmer setzen sich Menschen dazu für etwas zu essen, ein Gespräch oder auch nur für etwas Ruhe.

Hanneke betont: „Es muss ein Ort sein, an dem man einfach sein kann. Niedrigschwellig und warm.“

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Obdachlose Jugendliche: eine vergessene Gruppe mit großer Not

Für die zwölf Jugendlichen, die hier wohnen, ist De Herberg eine seltene Chance. Viele von ihnen kommen aus unsicheren Familiensituationen, haben auf Sofas übernachtet oder zuvor an Bahnhöfen geschlafen. Andere kommen aus instabilen Betreuungsverhältnissen, problematischen Familien oder direkt aus dem Gefängnis.

Hanneke erlebt es täglich: Jugendliche, die nirgends hin können und sich völlig allein fühlen. In De Herberg bekommen sie genau das, was sie so sehr vermissen: Stabilität, Begleitung und einen Ort, der sich wie Zuhause anfühlt.

Von der Suppenküche zum sicheren Hafen

Hanneke erzählt, wie ihre Arbeit bei De Herberg einst mit etwas ganz Einfachem begann: Suppe verteilen. Der Suppenbus fuhr durch die Stadt, um Menschen, die draußen leben, eine warme Suppe zu bringen. Doch bald spürte Hanneke, dass das nicht genug war.

„Ich hatte das Gefühl, dass ich mehr bewirken kann als nur diese Schüssel Suppe“, sagt sie. „Menschen brauchen Ruhe. Einen Ort, an dem sie wirklich sein dürfen.“

Was mit diesem einen Suppenbus begann, wuchs langsam zu dem heran, was De Herberg heute ist: ein täglicher Tagesaufenthalt, aufsuchende Sozialarbeit und mehrere Wohnprojekte, in denen Menschen längerfristig bleiben können.

Es ist beeindruckend, wie viel Wirkung ein einziger Wunsch – einen Ort der Sicherheit zu schaffen – haben kann, wenn jemand sich mit voller Überzeugung dahinterstellt.

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Ein obdachloser Mann, der einen Sheltersuit erhalten hat

Obdachlosigkeit hat viele Gesichter

Im Tageszentrum sehen wir Männer, Frauen, Jugendliche und Erwachsene. Niederländer, polnische Arbeitsmigrant*innen, Menschen aus schwierigen Familien, Menschen, die nach Jahren harter Arbeit plötzlich ohne Wohnung dastehen – die Vielfalt ist groß.

„Obdachlosigkeit ist so vielfältig wie die Gesellschaft“, sagt Hanneke. „Es ist nicht das stereotype Bild. Es kann jedem von uns passieren.“

 

Ein Sheltersuit als letzter Ausweg

Manchmal gibt es keinen freien Platz in den Wohnprojekten. Dann muss weitervermittelt werden oder es ist nur vorübergehender Schutz möglich.

Hanneke erzählt von einem 21-jährigen Mädchen, das nach drei Nächten am Bahnhof verzweifelt um Hilfe bat. „Sie kam mit nur einem Rucksack herein und fragte: Kann mir jemand helfen? Wir hatten kein Bett frei. Also haben wir ihr einen Sheltersuit mitgegeben und sie in einem Hotel untergebracht.“ Sie war erschöpft und völlig allein.

Ein Sheltersuit löst Obdachlosigkeit nicht, aber er bietet unmittelbaren Schutz und Würde in Momenten, in denen eine Person sonst nirgendwo hin kann.

Wo Wärme beginnt

De Herberg zeigt, was entstehen kann, wenn Menschen nicht aufgegeben, sondern aufgefangen werden. Eine offene Tür. Ein offenes Ohr. Ein sicheres Schlafzimmer. Das sind kleine Gesten, die einen großen Unterschied machen.

Doch Organisationen wie De Herberg können es nicht alleine schaffen. Jeden Tag schlafen Menschen draußen – in Breda und darüber hinaus. Die Not ist groß, und Hilfe wird dringend gebraucht.

 

Möchtest du helfen, dort Wärme zu schenken, wo sie am dringendsten gebraucht wird?

Spende heute einen Sheltersuit oder Shelterbag. Schenke jemandem Schutz, Würde und ein wenig Ruhe. Gemeinsam können wir einen Unterschied machen.

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