Seit Jahrzehnten ist die Pauluskirche in Rotterdam ein Leuchtturm der Hoffnung und Hilfe für Menschen am Rande der Gesellschaft. Doch jetzt, wo der Winter naht und die Unterkunftsmöglichkeiten immer knapper werden, ist der Bedarf größer denn je. Mit der Abschaffung der nationalen Bett-Bett-Brot-Regelung ab dem 1. Januar 2025 wird eine große Gruppe von Menschen ohne Papiere komplett auf der Straße landen. „Das ist nicht hinnehmbar“, argumentiert Thamar Kemperman, die sich in der St. Paul's Church engagiert. „Obdachlosigkeit ist ein Wohnungsproblem, kein Betreuungsproblem. Wir müssen das angehen.“

Het beschermende pak voor de nacht: een tijdelijke oplossing

Um auf die wachsende Obdachlosigkeit aufmerksam zu machen, organisierte die Pauluskirche im vergangenen Jahr eine „Outdoor-Slap-Action“ am Rotterdamer Hauptbahnhof. Dieses Jahr wird die Aktion wiederholt. Diesmal mit einem klaren Schwerpunkt: die Menschen ohne Papiere, die bald nirgendwo mehr hingehen können. „Shelteruits sind eine vorübergehende Notlösung“, erklärt Kemperman. „Sie sollen die Menschen warm und trocken halten, wenn sie die Nacht auf der Straße verbringen müssen. Aber das ist nicht die Lösung für das strukturelle Problem. Es ist entwürdigend, dass solche Hilfsmittel benötigt werden.“

Die Sheltersuit Foundation unterstützt die Aktion, indem sie erneut Anzüge zur Verfügung stellt. Letztes Jahr wurden Dutzende von Anzügen verteilt, und dieses Jahr rechnet die Paulskirche mit einem Bedarf von mindestens ebenso vielen. „Die Menschen verlieren ihre Sachen oft auf der Straße oder sie werden gestohlen. Deshalb verteilen wir die Schutzanzüge sorgfältig. Es handelt sich nicht um ein Wegwerfprodukt, sondern um ein wertvolles Hilfsmittel, das wirklich etwas bewirken kann.“

Betrachten Sie sie als Menschen, wie Sie und ich. Ein Lächeln, ein kurzes Gespräch - das kann den Unterschied ausmachen.

- Thamar Kemperman -

Die Auswirkungen der Abschaffung des Bett-Bade-Brotes

Die bevorstehende Abschaffung der „Bett-Bad-Brot“-Regelung betrifft unmittelbar die am meisten gefährdete Gruppe: Migranten ohne Papiere. Während andere Großstädte ihre eigenen Notunterkünfte organisieren, hinkt Rotterdam hinterher. „Das bedeutet, dass buchstäblich Dutzende von Menschen hier bald auf der Straße schlafen müssen“, so Kemperman. Das Programm biete nicht nur eine Unterkunft, sondern auch Orientierungshilfen für eine Zukunftsperspektive, wie etwa ein Asylverfahren oder die Rückkehr in das Herkunftsland. „Dieses Sicherheitsnetz verschwindet, was bedeutet, dass es keinen Durchgangsverkehr mehr gibt. Die Menschen bleiben stecken und entfernen sich immer weiter von der Hilfe.“

Dieses Sicherheitsnetz verschwindet und lässt keinen Ausweg mehr offen.

- Thamar Kemperman -

Ein Wohnungsproblem, kein Pflegeproblem

Die Diskussion über Obdachlosigkeit bleibt oft in der Bürokratie stecken. „In den Niederlanden wird Obdachlosigkeit wie ein Gesundheitsproblem behandelt“, erklärt Kemperman. „Man braucht zuerst eine Diagnose oder eine Indikation, bevor man Hilfe bekommen kann. Aber Obdachlosigkeit ist ein Wohnungsproblem. Die Menschen brauchen bezahlbaren Wohnraum und nicht erst einen Stempel oder ein Verfahren.“
Die St. Paul's Church befürwortet einen grundlegend anderen Ansatz. „Es ist wichtig, dauerhafte, zugängliche Unterkünfte für alle zu haben. Niemand sollte auf der Straße schlafen müssen, schon gar nicht in einem reichen Land wie den Niederlanden.“

Das menschliche Gesicht der Obdachlosigkeit

Neben der praktischen Hilfe, wie dem Verteilen von Schutzanzügen, der Bereitstellung von Kaffee und einer warmen Unterkunft, betont Kemperman die Bedeutung der Menschlichkeit. „Das Schlimmste an der Obdachlosigkeit ist die Entmenschlichung, die man erfährt. Die Leute schauen weg, ignorieren dich oder behandeln dich, als wärst du weniger wert. Das ist so schädlich.“ Sie fordert alle auf, Obdachlose anders zu betrachten. „Sehen Sie sie als Menschen, wie Sie und ich. Ein Lächeln, ein kurzes Gespräch - das kann schon einen Unterschied machen.“

Die St. Paul's Church engagiert sich weiterhin für diese Gruppe, aber das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. „Wir hoffen, dass unsere Aktionen die Politiker wachrütteln“, so Kemperman abschließend. „Obdachlosigkeit muss ganz oben auf der Tagesordnung stehen. Es ist Zeit für strukturelle Lösungen und für die Wiederherstellung der Würde. Denn Wohnen ist kein Luxus, es ist ein Menschenrecht.“

Möchten Sie die Aktion der St. Paul's Church und von Sheltersuit unterstützen? Gehen Sie auf sheltersuit.com/donate und machen Sie einen Unterschied.

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